Psychosomatische Beschwerden
„Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare!"
-Christian Morgenstern -
Was versteht man unter Psychosomatischen Leiden?
Unter pschosomatischen Erkrankungen versteht man körperliche Erkrankungen und Beschwerden, die durch psychische Belastungen hervorgerufen werden.
Körper, Geist und Psyche sind eine Einheit. Worüber wir nachdenken und wie wir uns fühlen, hat einen Einfluss auf unser körperliches Befinden. Eine Dysbalance führt zu einer Schwächung der körpereigenen Selbstheilungskräfte.
Ursachen psychosomatischer Beschwerden:
- Seelische Krisen und
- chronisch belastende Gefühle
- Gefühle die über einen längeren Zeitraum andauern, ob bewusst oder unbewusst, wie z. B. Trauer oder Ärger belasten den Körper
- chronische Anspannung,
- Angst, Hilflosigkeits- oder Einsamkeitsgefühle
Schon der Volksmund weist in vielen Redensarten auf das Wechselspiel von Körper – Geist – Seele hin:
Etwas schlägt mir auf den Magen.
Das bricht mir das Herz.
Ein Problem bereitet mir Kopfzerbrechen.
Etwas geht an die Nieren.
Sich etwas zu Herzen nehmen.
Schwer ums Herz zu sein.
Sich in seiner Haut nicht wohl fühlen.
Welche Organe können betroffen sein?
Immunsystem
Negative Gefühle wie Angst ,Ärger aber auch Traumatisierungen, schwächen das Immunsystem und unsere Abwehrkräfte enorm. Das Risiko, an Infektionserkrankungen wie Grippe zu erkranken, ist um ein vierfaches höher, Wunden heilen schlechter und langsamer.
Auch Autoimmunerkrankungen können dadurch entstehen.
Haut
Der Stoffwechsel wird verlangsamt und der Körper entgiftet schlechter. So entsteht Stoffwechselmüll ( freie Radikale),der die Zellen angreift und die Haut schneller altern lässt.
Gelenke- und Knochen
Bei starkem Stress (Dystress) kann sich der Sauerstoff im Blut bis zu 40% reduzieren. Dadurch werden die Zellen schlechter versorgt und können schlechter regenerieren.
Es kann zu Entzündungen an den Gelenken kommen. Auch permanente Anspannung hat Auswirkungen auf die Gelenke.
Rückenschmerzen können in vielen Fällen Folge seelischer Probleme sein. Unzufriedenheit am Arbeitsplatz, Überforderung und oft keine Möglichkeit oder Aussicht, etwas daran ändern zu können, kann das Risiko für Rückenschmerzen erhöhen.
Unsere Wirbelsäule reagiert stark auf seelische Belastungen.
Herz
Emotionale Belastungen, Unzufriedenheit oder Kränkungen in der Partnerschaft oder im Beruf, Angst und permanenter Stress erhöhen das Risiko eines Herzinfarktes .
Lunge
Bei starkem Stress, Depressionen oder bei Trauer und Angst wird eher flach geatmet.
Die Lunge wird dadurch mit weniger Sauerstoff versorgt und kann deshalb weniger Sauerstoff an den Organismus abgeben.Dadurch steigt die Infektionsgefahr.
Bei Trauernden sind Lungenentzündungen fünfmal häufiger als bei seelisch ausgeglichenen Personen.
Magen
Bei Stress und Ärger verkrampft sich der Magen und es wird mehr Magensäure ausgeschüttet. Dies kann zu Magengeschwüren, Übelkeit und Krämpfen führen.
Bei Reizmagen bzw. Reizdarm ist die psychische Komponente ebenfalls offensichtlich- da Aufregung und Anspannung die Symptome verstärken.
Nieren und Leber
Da der Stoffwechsel durch seelische Belastungen verlangsamt ist, müssen Leber und Nieren mehr Abfallprodukte abbauen.
Bluthochdruck
Kann entstehen, wenn wir uns über längere Zeit hinweg gestresst oder gehetzt fühlen und wir nicht in der Lage sind, den Stress angemessen zu verarbeiten und zu entspannen.
Auch unterdrückte Wut oder Ärger, die nicht zum Ausdruck gebracht werden dürfen, können zu Bluthochdruck führen.
("Krank ohne Befund"Prim.Dr.med Manfred Stelzig)
Therapie:
So unterschiedlich und vielfältig die Menschen sind, so unterschiedlich sind oft die seelischen Hintergründe, die der Körper durch Erkrankung zum Ausdruck bringt.
Der Körper ist nicht Feind- sondern Freund des Menschen, der durch Schmerz ein Seelisches Ungleichgewicht aufzeigen will.
Wesentlich ist, dass vorab die körperlichen Symptome und Beschwerden neben der psychotherapeutischen Behandlung auch immer schulmedizinisch abgeklärt werden.
Nur so kann gewährleistet werden, dass alle möglichen Ursachen in Erwägung gezogen und beachtet werden.